Zehlendorfer Künstler in den Zwanzigern

Beatrix Obal, die Kuratorin der Ausstellung „Zehlendorfer Künstler in den Zwanzigern“, zeigt die Vielseitigkeit des kulturellen Lebens in der Weimarer Republik, besonders das Spannungsfeld zwischen Zentrum und Peripherie, also zwischen Berlin und dem Südwesten der Reichshauptstadt. Dargestellt wird das damit verbundene Gefälle zwischen Armut und Wohlstand und die Konflikte zwischen Konservativem und Revolutionärem.

Im Fokus der Sonderausstellung stehen jene Künstler, die zumindest zeitweise in Zehlendorf lebten. Dazu gehören Schriftsteller wie Franz Kafka und Carl Zuckmayer, bildende Künstler wie Lesser Ury und Max Liebermann, aber auch Komponisten wie Hugo Kaun und Arnold Schönberg. Als Begegnungsstätten der Berliner Künstler dienten Galerien und private Salons, zum Beispiel derjenige der Schriftstellerin Helene von Nostitz in der Zehlendorfer Goethestraße. Nicht zu vergessen sind die Zehlendorfer Verlage wie der Fritz-Heyder-Verlag in der Königstraße, später dann Heidestraße (heute Busseallee), und der Rembrandt-Verlag mit dem Verleger Konrad Lemmer. Sie verhalfen manchem Schriftsteller zum finanziellen Auskommen.